Die medizinisch organisierte Verlängerung der Lebenszeit bedeutet für viele Menschen schicksalhaft ein Leben mit Demenz. Es führt zu einer dramatischen Wende am Lebensende. Das ethische Fundament individuell selbst bestimmten Lebens wird zerstört und der Betroffene wird zu einem sozialen Fürsorgefall.
Menschen mit Demenz benötigen jahrelange familiäre Begleitung, für die sich die Betroffenen zuverlässige liebende Fürsorge in der gewohnt eigenen häuslichen Umgebung erhoffen.
Der als Anlage beigefügte Appell „Recht auf Fürsorge bei Demenz“ ruft die Vertreter der politischen Parteien und gesellschaftlichen Organisationen auf, die familiäre Fürsorge für demenzbetroffene Angehörige zum strategischen Ansatz der Überlegungen für notwendige sozialpolitische Neuerungen zu machen.
Verpflichtend für die Gesellschaft sollte deshalb die finanzielle Sicherstellung familiär organisierter Daseinsfürsorge mit einem Rechtsanspruch auf eine bedarfsgerechte mehrjährige Pflegezeit sein. Das erfordert unabdingbar ein staatlich finanziertes Pflegepersonengeld als befristete Lohnersatzleistung. Mit diesem Ansatz könnte dem erkennbar weiterem Personaldefizit in der Altenpflege alternativ begegnet werden.
Die von der Bundesregierung und den Wohlfahrtsträgern favorisierte Anwerbung ausländischer Hilfs- und Pflegekräfte zur Lösung des eigenverschuldeten Pflegekräftedefizits unter Ausnutzung der materiellen Notsituation und unter Inkaufnahme von dadurch hervorgerufenem Familiennotstand und Versorgungslücken in den Herkunftsländern ist hochgradig inhuman und unsolidarisch.